Lebensmittel-Lieferdienste im Trend

Shoppen im Internet ist für viele Verbraucher längst normal geworden. Bücher, Bekleidung, Technik und vieles mehr wird ganz einfach online bestellt. Es gibt fast nichts, das nicht regelmäßig online bestellt wird. Mit einer Ausnahme: Lebensmittel. Bisher haben Verbraucher den Service eines Lebensmittel-Lieferdienstes eher selten in Anspruch genommen, die Fahrt zum nächsten Supermarkt ist ja auch viel einfacher und in vielen Fällen auch günstiger. In Zeiten von Corona hat sich die Meinung der Verbraucher allerdings geändert. Nach den Hamsterkäufen der vergangenen Wochen scheinen die Abstellkammern alle gut gefüllt zu sein, so dass jetzt wieder für den täglichen Gebrauch eingekauft wird. Viele trauen sich aber mittlerweile nicht mehr in die Läden hinein aus Angst, sich anzustecken. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lässt es sich oft nicht vermeiden, dass der Sicherheitsabstand nicht eingehalten wird. Es reicht bereits ein Kunde aus, den das Ganze nicht interessiert, und schon ist die Ansteckungsgefahr da. Dementsprechend scheint die Nutzung eines Lieferdienstes zunächst einmal eine sehr gute Idee zu sein, allerdings gibt es dabei einen Haken: Die Wartezeiten. Es ist durchaus möglich, dass Verbraucher bei der Bestellung bei Amazon Fresh, Getnow oder Rewe einige Wochen warten müssen, bis die Lieferung eintrifft.

Lieferdienste werden überrannt

Bereits seit Ende Februar verzeichnen die Lieferdienste einen starken Anstieg an Bestellungen, die Zahl der Neukunden stieg teilweise in einigen Städten um ganze 500 Prozent. Selbst Kunden, die schon lange bei einem der Lieferdienste registriert sind, müssen mit einer Wartezeit von 14 Tagen rechnen. Neukunden kommen bei vielen Diensten auf eine Warteliste. Viele Unternehmen überlegen bereits, ob eine Sonntagszustellung sinnvoll wäre, so könnten die Kapazitäten erhöht werden. Aber auch Lieferdienste haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die Discounter und Supermärkte. Teilweise waren auch dort Toilettenpapier, Nudeln und Konserven komplett ausverkauft. Das hat sich mittlerweile wieder gegeben, aber dennoch ist klar, dass die Lieferdienste komplett überfordert sind.

Wandel bei den Verbrauchern

Vor der Krise hatten nur sehr wenige Verbraucher Interesse daran, Lebensmittel online zu kaufen. Lediglich jeder vierte Verbraucher hatte im vergangenen Jahr überhaupt schon einmal Lebensmittel im Internet bestellt. Das ergab eine Umfrage, die im Auftrage der Unternehmensberatung AlixPartners erstellt wurde. Es waren hauptsächlich die Qualität und die Frische der Waren, an denen die Verbraucher zweifelten. Dies hielt sie davon ab, online Lebensmittel zu bestellen. Durch die Angst vor dem Virus greifen jedoch immer mehr Verbraucher auf diese Möglichkeit zurück. Auch wenn die Wartezeiten momentan sehr lang sind, könnten die Lebensmittel-Lieferdienste von der Krise profitieren. Viele Verbraucher erkennen, wie attraktiv das Bestellen online sein kann, und werden auch weiter dabei bleiben. Voraussetzung ist natürlich, dass die Lieferzeiten wieder in einen normalen Rahmen gebracht werden.

 

 

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